(M)Ein neues Kapitel
“Wenn wir Veränderung finanzieren wollen, müssen wir das Finanzieren verändern.” Das ist mir klar, seit ich während meiner Zeit bei Ashoka hunderte Social Entrepreneurs mit neuen und verbesserten Lösungen für soziale und ökologische Probleme kennengelernt habe — und viel zu häufig erlebt habe, wie ihre Ideen an Finanzierungssystemen aus einer anderen Zeit abprallen. Was ich damit meine, habe ich schon 2013 aufgeschrieben.
Seitdem hat sich bereits viel verändert: Auch wenn der große politische Wurf noch fehlt, gibt es das ein oder andere Förderprogramm, Wettbewerbe, Anerkennung. Auch wenn das Impact Investing-Ökosystem noch nicht abgehoben hat, haben wir inzwischen viele erfolgreiche Finanzierungen etwa über FASE (Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship) und auch einige Impact Fonds mit positivem Track Record.
Aber es hilft alles nichts: Wir kratzen erst an der Oberfläche dessen, was nicht nur möglich ist, sondern auch passieren muss.
Und jetzt ist die Zeit reif. Weil es nach vielen Jahren des weit überdurchschnittlichen Wachstums höherer Vermögen mehr Geld denn je gibt, das auf neue Sinnangebote wartet. Und weil viel mehr Menschen als je zuvor die Dringlichkeit der sozialen und ökologischen Probleme spüren, die es nicht irgendwann, sondern jetzt zu bewältigen gilt.
Jetzt nehme ich alles zusammen, was ich in den letzten zehn Jahren gelernt habe. Meine Einsichten, meine Netzwerke, meine Glaubwürdigkeit, und ja, auch meinen Mut.
In den vergangenen Monaten habe ich über den Dialog Neues Geben mit vielen Menschen gearbeitet, die sich stärker engagieren wollen und können. Und ich habe bei der gut.org genau das richtige sozialunternehmerische Umfeld gefunden für eine neue Idee, die ich jetzt mit einigen großartigen Mitgründerinnen und Mitgründern sowie Investorinnen und Investoren umsetze.
Mit project bcause treten wir an, eine Online-Plattform für das gesellschaftliche Engagement mit Vermögen zu schaffen, die vielleicht in einigen Jahren so selbstverständlich ist wie ein Online-Broker.
